23. Dezember 2012


Wichtels Adventsgeschichte
zum 23. Dezember


7 mürrische Zwerge

Manche sagen ja, dass es die »Sieben Zwerge« aus dem Märchen gar nicht gibt. So ein Unsinn! Es gibt auch heute noch fast in jedem Wald »7 Zwerge«. Aber weil so schlaue Leute über die kleinen Gesellen nur lachen ... sind sie immer scheuer und scheuer geworden. Sie zeigen sich kaum noch ...

Wichtelchen kennt in seinem Wald auch »7 Zwerge«. Es sind die Zwerge aus dem Märchen von Schneewittchen. Die folgende Geschichte spielt vor langer Zeit, bevor Schneewittchen zu den Zwergen kam ...

Die sieben Gesellen arbeiteten in einem alten Bergwerkstollen und suchten seit hundert Jahren nach Gold. Vielleicht waren sie deshalb so mürrisch?

Damals, vor  einigen Jahren, war Wichtelchen sehr krank. Er musste schrecklich husten und niesen. Er durfte das Bett nicht verlassen. Und Wichteline war bei ihrer Tante, die gestürzt war ... alle Wichtel waren dort und halfen der Tante. Sie kochten und putzten, fütterten die Hühner und Gänse ... was so alles anfiel. Wichtelchen konnte sich nur mit Mühe selbst versorgen.

Das arme Wichtelchen blieb allein zu Hause. Er wollte ja die Tante nicht anstecken ... und arbeiten konnte er sowieso nicht, so schwach war er.

Nun stand die schöne Weihnachtszeit vor der Tür. Und Wichtelchen war sehr traurig. Er würde diesmal keinen Weihnachtsbaum haben. Er war zu krank, um sich einen zu holen. Da sah Wichtelchen einen der »7 Zwerge« an seinem Häuschen vorbei huschen. Er rief ihm zu: »Warum so eilig? Ich bin so krank... kann mir keinen Weihnachtsbaum aus dem Wald holen. Und die ganze Familie ist bei der Tante, zum helfen!« Der mürrische Zwerg hastete weiter: »Tja, wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich mich damit abfinden...«

Nach und nach sah er alle »7 Zwerge« in der Nähe seines Häuschens. Allen teilte er sein trauriges Los mit. Um Hilfe bitten wollte er nicht. Und Hilfe bot kein einziger der mürrischen Zwerge an. »Was soll der Unsinn mit einem Weihnachtsbaum!«, schimpfte der eine Mürrische. »Schau aus dem Fenster, da siehst du viele Bäume!«, meinte ein anderer.

Die »7 Zwerge« waren alle so mürrisch. Sie sahen alle griesgrämig aus ... Wichtelchen konnte sie nicht auseinander halten. Einmal sammelten alle sieben in der Nähe seines Häuschens Tannenzapfen ein. Wichtelchen wollte nun doch um Hilfe bitten, da hörte er, wie sie miteinander sprachen.

»Der Wichtel ist krank, seine Familie ist weg, um der Tante zu helfen ... Jetzt bekommt er keinen Weihnachtsbaum!« Sie lachten und lästerten. Wichtelchen sei ein Dummkopf, denke immer an andere, nie an sich selbst. Jeder der »Sieben Zwerge« übertraf die anderen mit gehässigen Begründungen, warum man auf keinen Fall dem Wichtelchen helfen wolle.

Dann nahte der Heilige Abend ...
Schon Tage vor dem Fest holten sich alle möglichen Waldbewohner ihr Bäumchen ... nur Wichtelchen nicht. Und dann, dann geschah etwas Seltsames. Als Wichtelchen sich – immer noch  sehr schwach – aus dem Häuschen schleppen wollte, um sich ein Bäumchen zu holen, staunte er nicht schlecht. An seiner Haustür stand nicht ein kleiner Weihnachtsbaum ... Da waren ... sieben!

Des Rätsels Lösung: Keiner der »7 Zwerge« wollte zugeben, dass er dem Wichtelchen helfen würde. Schließlich hatte doch jeder einen schlechten Ruf zu wahren. Weil aber alle »7 Zwerge« in Wirklichkeit gar nicht so mürrisch waren ... besorgte jeder der Gesellen dem Wichtelchen ein Weihnachtsbäumchen. Und so bekam er sieben.

Und wie es der Zufall so wollte, kam Frau Hamster vorbei. Frau Hamster leitete ein Waisenhaus. Sechs Waisenkinder lebten bei ihr, jedes in einem kleinen Zimmer. »Ach, wenn ich nur Weihnachtsbäumchen für meine sechs Waisenkinder hätte ...«, vertraute sie dem Wichtelchen an. Ihr konnte geholfen werden. Wichtelchen schenkte der Frau Hamster sechs seiner sieben Weihnachtsbäumchen. Die Frau Hamster war überglücklich. Ihre sechs Waisenkinder waren glücklich.

»Bedanken sie sich bei den ›sieben Zwergen‹!«, riet Wichtelchen. »Bei den mürrischen Gesellen?«, fragte Frau Hamster, folgte aber dem Rat. Zusammen mit den sechs Waisenkindern besuchte sie die Zwerge. Sie sangen schöne Lieder vor dem Haus der Zwerge.

Und von Stund an ... waren die nicht mehr mürrisch!



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