6. Dezember 2012


Wichtels Adventsgeschichte
zum 6. Dezember


Nikolaus – Wichtel

Bekümmert saß der kleine Wichtel vor seinem Wichtelhaus im tiefen Wald und paffte traurig sein altes Pfeifchen. »Da beklagen sich die Menschen, dass es immer kälter wird ... und sind doch selbst schuld!« Der Wichtel schüttelte sein müdes Haupt. »Sie verschließen ihr Herz und wundern sich darüber, dass es im Leben so oft an Herzlichkeit mangelt ...«

»Das stimmt!«, pflichtete ihm seine Frau bei. »Sie sperren ihre Herzenswärme ein ... Bei vielen erlischt sie nach und nach ... Da muss das Leben doch kälter werden!«

Wichtelchens Pfeife war ausgegangen. »Die meisten glauben nicht einmal mehr an den Nikolaus!«, brummte er traurig. Wichteline, die Tochter der beiden Wichtel, nickte. »Das ist doch klar! Viele haben  vergessen, was Schenken aus Herzlichkeit bedeutet!«


Mutter Wichtel wischte sich verstohlen eine Träne der Rührung aus dem Augenwinkel. »Wenn wir aus Herzlichkeit geben ... aus Liebe schenken ... lebt auch der Nikolaus ... In jedem von uns!« Beide Wichtel waren mächtig stolz auf ihre Tochter.

»Wenn nur mehr Menschen die Herzlichkeit der Kinder nicht ganz aufgeben würden ... Dann wäre es besser um die Welt bestellt!«, grübelte Mama Wichtel. Ihr kluger Mann antwortete: »Im Mittelalter wurde an vielen Orten ein Kinderbischof gewählt! Der predigte dann den Erwachsenen und rügte ihr Verhalten!« Wichteline lachte: »Ich würde manchem Erwachsenen in der Menschenwelt eine Strafpredigt halten, die sich gewaschen hat!«

»Wisst ihr was ...«, schlug Vater Wichtel vor. »Jetzt tragen wir unsere Kastanien, die wir im Herbst gesammelt haben, zum Forsthaus! Der Förster wird sich freuen! Und erst die Hirsche und Rehe, wenn sie im Winter unsere Kastanien futtern können ...«

Und schon machte sich Familie Wichtel auf den Weg. Alle drei schleppten schwer an den Säcken. Aber seltsamer Weise wurde ihnen das Herz immer leichter, je weiter sie gelaufen waren, und je näher sie dem Forsthaus kamen. »Mir wird so richtig warm ums Herz!«, seufzte Wichteline, als sie ihren Kastaniensack vor des Försters Haus gestellt hatte.


»Das kommt davon, weil du etwas Gutes aus Liebe getan hast .... Du hast den Nikolaus aus deinem Herzen gelassen!«, erklärte sie. Das aber wäre gar nicht nötig gewesen. Denn verstanden hatte das Wichteline sowieso. Oder sagen wir lieber: Sie hat die wirkliche Botschaft vom Nikolaus gespürt ...


Ein schönes Geschenk, nicht nur zum Nikolaustag ist das Buch von Walter-Jörg Langbein:
»Die Geheimnisse der sieben Weltreligionen: Woran die Menschen glauben « ... ein Buch über die Gemeinsamkeiten der großen Weltreligionen ... 



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